Samstag, 8. September 2012

Gedankenwirres Zeug: Negativität

Lange habe ich überlegt diesen Post zu schreiben, es wird sich bestimmt der ein oder andere aus meinem direkten Bekanntenkreis aufregen. Dennoch, oder gerade deswegen schreibe ich ihn nun.

Stellt mich an den Pranger, ich bitte drum. Aber ich habe keinerlei Verständnis für Menschen die ständig und immer nur das schlechteste sehen.

So nun ist es raus. Tut mir leid. Ja, doch, meine fehlende Empathie in diesem Fall tut mir leid.

In meinem Freundes und Bekanntenkreis werde ich häufig als sehr Mitfühlend betitelt "Immer da wenn man sie braucht"
Ja so ist es tatsächlich. Haben andere irgendein Problem, irgendwelche Sorgen, bin ich da um zu helfen. Manche wissen das zu schätzen, andere empfinden meine Tipps als Besserwisserei.

Ich muss ja sagen, Früher, vor 10 Jahren in etwa, da war es ganz schlimm. Ich war die jenige die niemals nein gesagt hat, wenn mich jemand um Hilfe gebeten hat. Ich habe immer geholfen und dabei keine Rücksicht auf mich oder meine Familie genommen. Mittlerweile habe ich es besser im Griff und kann auch mal nein sagen. Oder Hilfe zur Selbsthilfe geben.

Ich musste allerdings in der Vergangenheit feststellen, das gerade diese "Hilfe zur Selbsthilfe" Nicht immer gleich gut ankommt. Aus irgendeinem Grund mögen manche Menschen nicht selber nachdenken und sind erst zufrieden, wenn man Ihnen eine fertige Lösung präsentiert.

"Kannst du mir das mal bitte machen"
"Nein, aber ich zeige dir gerne wie man das macht"
"Dann eben nicht"

Oha!
So oder so ähnliche Dialoge habe ich in den letzten Monaten sehr oft geführt. Ich verstehe es nur nicht. Schau ich aber mal hinter die Kulissen, stelle ich jedesmal fest, das ich solche Dialoge meistens nur mit den Menschen führe deren Glas immer halb leer ist.

Menschen die an allem etwas zu meckern haben, immer das schlechteste sehen, da wo immer irgendein Zieperlein zwickt. Die Sonne zu hell, das Wetter zu doof, die Nacht zu dunkel, das Wasser zu nass ect. Und darüber hinaus eine sehr negative Einstellung dem Leben gegenüber haben, gepaart mit "ich kann da nichts für, es ist einfach so und ändern kann ich es erst recht nicht".

Schuldzuweisungen an Stellen, wo sie gar nicht hingehören, Verantwortungsflucht vom allerfeinsten. Kein Wille was schönes aus seinem Leben zu machen. Unfähig den eigenen Anteil, die eigene Verantwortung zu sehen. Nicht bereit Verantwortung zu übernehmen.

"Mir geht es nicht gut und keiner will mir helfen"

Ist das wirklich so? Keiner möchte einem anderen Menschen helfen? Oder ist man einfach nur nicht bereit Hilfe an zu nehmen.

Ich glaube letzteres ist der Fall. Ich bin fest davon überzeugt, das es Menschen gibt, die einfach nicht glücklich sind, wenn sie glücklich sind. Menschen die es brauchen das sie Probleme haben, das sie gegen Wände rennen, das sie unglücklich sind.

Es gibt durchaus Menschen die das alles können, Lebenskünstler, die aus einem negativ ein Positiv machen, oder zumindest immer etwas Positives heraus zu nehmen. Leider sind solche Menschen zu selten.

Wieso schreibe ich das alles?

Sehr oft höre ich von meinen Mitmenschen, das sie Respekt vor mir haben, das ich für sie "die (mental) stärkste Frau" der Welt bin.

Wieso sagen sie das? Nunja, wenn ich eine Lebensbilanz ziehe, ist mein Leben geprägt von Dingen, die kein schwein will.
Angefangen mit einer Mutter die besoffen (schwanger mit mir) vom Barhocker gefallen ist, Adoption, Misshandlung, Verwahrlosung, Strassenkind, Sexuelle Übergriffe, Heim, Pflegefamilie, Scheidung, ein Sohn mit einigen Besonderheiten und zuletzt der Unfalltod meines damals achtjährigen Sohnes gefolgt von Trauma, Burn Out und Depression

Als ich elf war, sah ich den Sinn des Lebens nicht mehr und wollte gehen. Gott sei Dank war ich zu feige. Und Gott sei dank wusste ich nicht was alles noch auf mich zu kommt.

Heute weiß ich wieso ich es geschafft habe al das zu Überleben und dennoch glücklich zu sein.
Ich bin ein positiver Mensch, ich übernehme Verantwortung für mein Leben indem ich kämpfe das es angenehm ist. Verantwortung, indem ich sehe, das auf eine Aktion, immer eine Reaktion folgt. Und die Konsequenzen meines Handels mir selber und meiner Umwelt gegenüber verantworten kann.

Die schönen Dinge sind in den kleinen Details versteckt. Details die unsere Welt uns zu bieten hat. Wunderschöne Dinge wie Ameisen die geschäftigt um ihren Bau herum wuseln, Blätter die im herbst ihre Farbe verlieren, lachende Kinder auf dem Spielplatz, Wolken die ständig ihre Form verändern, Frühlingsduft. Ich könnte diese Liste um einige Hundert seiten verlängern, tus aber nicht.

Mir fällt dahingegen kein einziger negativer Aspekt dieser Welt ein, der nicht von Menschen handgemacht ist.

Zurück zum eigentlichen Thema. Negativität meiner Mitmenschen. Wäre ich nur negativ, wäre ich auf keinen Fall mehr hier auf dieser Welt. Und ich werde einen Teufel tun, mir meine Positive Lebenseinstellung verbieten zu lassen. Egal wer gerade daher kommt und meint mich als Besserwisser betiteln zu müssen. Verschont mich mit eurer ewigen Nörgelei und Problemschieberei, ich lasse mich nicht herunterziehen. Denn meine Positivität, ist meine Lebensversicherung und damit die der meiner Kinder.
Ebenso, lasse ich mir nicht den Mund verbieten, weil euch nicht passt was ich zu sagen habe.
Ich habe keinerlei Verständnis für eure Lebenseinstellung, schlicht weil sie mir das Leben genommen hätte.
Und weil ich das Leben viel zu sehr liebe, habe ich auch kein Interesse daran Verständnis auf zu bringen.


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