Donnerstag, 28. Juni 2012

Haushalt und so

Und wieder ist ein tag vorbeigerauscht.. ein voller und ereignisvoller Tag. Vollgepackt mit lauter schönen Dingen, alles war dabei, Freunde, Sport, Kinderfest. Das schöne an einem solchen Tag ist wohl, das man Abends völlig übermüdet ins Bett fällt.. und das weniger schöne ist.. ja wohl irgendwie auch das man abends völlig übermüdet ins Bett fällt...
Aber irgendwie fühlt es sich auch gut an, wenn man dann abends so sitzt und den Tag Revue passieren lässt, und einfach feststellen muss das man doch einiges geschafft hat.. Auch wenn der Abwasch noch nicht erledigt ist, oder der Müll immer noch weggebracht werden will.. Faul war man nicht, immerhin ist man von morgens bis abends unterwegs gewesen.

Mir das erst mal klar zu machen, weil ein schwieriger Weg. Irgendwie hängt da mein Perfektionismus. Wenn ich etwas machen möchte, dann will ich es gründlich und bis zum Ende bringen. Da is nix mit nur mal eben schnell das Wohnzimmer saugen, ne da muß dann direkt der Hochflor Teppich am besten ausgeklopft werden, die Fenster geputzt werden und gleich die Möbel verrückt werden. Ja, und da fängt mein Problem wohl an.. denn wenn ich weiß ich schaff das zeitlich eh nicht, fang ich auch gar nicht erst an... ganz schön bescheuert irgendwie.. aber ich kanns nicht abstellen aus irgendeinem Grund. 

Naja und wenn ich dann den ganzen Tag gerackt habe um die Wohnung irgendwie auf Vordermann zu bringen und es Abends aber wieder genau so aussieht wie am morgen, dann fragte ich mich oftmals "Was hab ich eigentlich geschafft.. ich hab gar nix geschafft, ich hab nix gemacht ich bin Faul."
Diese Gedanken hatten zweierlei Auswirkungen die sich wie es ihnen gerade passte abwechselten. Das eine mal legte ich mich so richtig ins Zeug und dann blitze die Bude abends, aber dann war ich wirklich den ganzen Tag mit Räumen, Putzen, ect beschäftigt und die andere Auswirkung war...das ich nichts mehr machte... machte ja eh keinen Unterschied.

Irgendwie galt es die goldene Mitte zu finden. dabei muss ich meinen ex Mann danken der mir dabei half. Wohl hat er das nicht ganz so freiwillig gemacht, aber er gab mir irgendwann den entscheidenden Hint. 

Vorgefallen ist folgendes...
Zu der zeit meiner Ehe putzte und rackte ich, machte und tat alles was mir möglich war. Alles, wurde einmal am Tag mindestens geputzt, das Bad sogar zwei mal am Tag, morgens und Nachmittags saugen und immer wieder zwischendurch alles aufräumen was die Kinder unordentlich gemacht hatten.. Fenster einmal die Woche geputzt, wirklich alles völlig übertrieben... Und eines Tages, ja eines lieben Tages, klappte es einfach mal nicht so wie ich es sonst hatte. ich verließ mit meinen beiden, damals noch kleinen Söhnen bereits um halb neun das Haus und kam erst um 16h30 wieder um zu kochen, damit das Essen auch Pünktlich um 17h15 auf dem Tisch stehen würde. An diesem Tag, hatte ich anders als sonst, einfach mal nichts  am Haushalt gemacht. Ich weiß gar nicht mehr warum, ich glaube das Wetter war einfach zu schön, das ich mich mit Freunden getroffen hatte.
Nun war es nicht dreckig, wie denn auch, am Vortag hatte ich ja noch alles gemacht und den ganzen Tag waren wir ja nicht da um was schmutzig zu machen.
Nun,mein Ex-Mann kam von der Arbeit, ging auf Toilette, setzte sich an den fertig gedeckten Esstisch und meinte.... "Ich habe dann erst mal die Toilette geputzt, das bad sah ja aus wie unter aller Würde"
Also, ehrlich da ist mir wirklich alles aus dem Gesicht gefallen. Und mir wurde ganz schlagartig klar.. Egal wie sehr ich mich anstrenge, es ist niemals gut genug, es wird immer nur mehr eingefordert.
Ja und ab dem Tag hab eich dann aufgehört mich zu überanstrengen. Vermutlich in mehr als nur dem Haushalt.
Dieses "überxtreme putzen" schwappte dann in eine völlig falsche Richtung. Ich sorgte nur noch dafür das ich um 16h zuhause sein würde, um dann den gesamten Haushalt innerhalb kürzester Zeit runter  zu rasseln, damit es ordentlich ist, wenn der werte Gatte nach Hause kommen würde.
Und bald schon nach meiner Scheidung, war dann der Druck weg von "Ich muss ja dafür sorgen.." und mein eigener Anspruch sank ins unterste Niveau.
Dass das nicht so ging war ja irgendwie klar und durch viele Höhen und tiefen,musst eich da irgendwie ein Mittelmaß finden.

Während meiner Ehe hatte ich bereits begonnen To-do-Listen zu schreiben, eigentlich und ursprünglich um meinem Ex mann Abends die Frage nach dem "Was hast du eigentlich den ganzen Tag gemacht" zu beantworten.Schnell aber hatte ich bemerkt, das ich anhand dieser Listen  mir selber diese Frage auch beantworten konnte, außerdem war es so schön übersichtlich alles.

Nach meiner Scheidung, und nach der Erkenntnis, das ich Haushaltstechnisch mal wieder Upgraden sollte, fing ich wiederum an, diese Listen zu führen, nur diesmal viel viel Detaillierter. Ich schrieb alles auf, alles was ich machen wollte und strich durch was ich erledigt hatte. Auch solche Dinge wie einkaufen, oder Kaffee Trinken bei Freundin XY.  Dies mach ich heute noch, nicht mehr ganz so detailliert und mittlerweile helfen mir auch Wochenlisten, aber manchmal, ja manchmal frage ich mich auch Heute wieder.. "Was hast du eigentlich den ganzen Tag gemacht." Und dann hilft es mir genau darüber nach zu denken um festzustellen, das ich doch nicht Faul bin. Das ich meine Prioritäten just an diesem Tag halt mal woanders hatte als auf meinem Haushalt.
Und Hey, wenn interessiert es schon wenn drei Krümel auf dem Boden liegen.. die liegen morgen auch noch da, die laufen mir nicht weg.. schade eigentlich wie ich finde, aber morgen hab ich auch noch Zeit die weg zu saugen. Heute ist mir was anderes wichtiger. Und solange wie ich Abends genügend Dinge von meiner Liste gestrichen habe, bin ich glücklich und zufrieden darüber.

Meinen Perfektionismus habe ich in den Griff bekommen, indem ich mir nun einmal die Woche erlaube alles zu tun was ich möchte.. Jeden Sonntag putze und wüte ich, mach und tu ich. Dieser Tag ist dafür da, die anderen Tage sind für andere Sachen da.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen